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Presse
Sonderausstellung Dimitri
Vojnov, Kohlezeichnung zugunsten von Bärenherz
Dimitri Vojnov ist ein internationaler
Künstler aus unserer Region. In Bulgarien geboren hat
er sich schon früh der Kunst verschrieben. Nach dem Studium
war er neun Jahre als frei schaffender Künstler unterwegs.
Danach konnte er vier Jahre als Dozent für Malerei an
der Akademie der schönen Künste in Sofia lehren.
Seit 1986 lebt und arbeitet er in Frankfurt und im Main-Taunus
Kreis. In den letzten Tagen waren seine Werke in Mankers
Scheune in Wallau zu sehen im Rahmen einer Sonderausstellung.
Ich wollte eigentlich
keine Kunstausstellung mehr in der Scheune hier machen, aber
nach einem einstündigen Gespräch mit dem Künstler,
habe ich mich dann doch anders entschieden, sagte Dr.
Lothar Manker bei der Eröffnung der Sonderausstellung.
Und wer Dimitri Vojnov bei der Vernissage am Freitagabend
miterlebt hat, kann gut verstehen, warum es sich der 73-jährige
Alt-Ortsvorsteher und Kunst-Förderer anders überlegt
hat. Es sind nicht nur die langen grauen Haare und der Talisman
in Form des abgeschnittenen Van-Gogh-Ohrs in Silber an der
Halskette, die Künstler vom Mainstream abhebt, der bei
der Ausstellung passend zu seinem Talisman ein T-Shirt mit
einer Applikation seines Gemälde von Van Gogh mit dickem
Kopfverband trug, in dem noch das Messer steckt.
Hommage an alte Meister
Auch seine farbenfrohen
Acryl- und Öl-Gemälde, die oft eine Hommage an die
großen Künstler und Meister vergangener Epochen
sind, angefangen von Beuys über Picasso und Monet bis
zu Rembrandt und Vermeer, bleiben im Gedächtnis hängen.
Er hat sie alle in seinem Werk Meine Lehrer festgehalten.
Und so wundert es nicht, dass Vojnov die Kohlezeichnung, die
er bei der Vernissage innerhalb von einer knappen halben Stunde
angefertigt hat und die dann von Gastgeber Dr. Manker zusammen
mit seiner Lebensgefährtin Gina Jancke zugunsten des
Kinderhospizes Bärenherz versteigert wurde, als Performance
arrangiert hat.
In der äußerst
gut besuchten weiß getünchten historischen Scheune
verstummten alle der üblichen Vernissage-Gespräche,
als Vojnov seine Hörbuch-CD startete, auf der er sechs
seiner in Buchform unter dem Titel Talisman erschienenen
24 Erzählungen selbst vertont hat.
Der Künstler setzte sich
so dann einen Zeitungshut auf, dessen Form an eine Bischofsmütze
erinnerte, nahm die Kohle in die Hand und malte dann Stück
für Stück die passenden Leit-Motive beziehungsweise
die von ihm so geliebten Musen auf die Leinwand, über
die sein Alter Ego im Hörbuch berichtete.
Musen in Kohle
Seine erste Muse
war eine 15-jährige Spielgefährtin, die dann von
der Geigenlehrerin abgelöst wurde, die in dem heranwachsenden
Jüngling damals offensichtlich nicht nur die Liebe zur
Musik entfacht hat.
Der Birne, die ihn an einen
prachtvollen Frauenhintern erinnert und in so
vielen unterschiedlichen Werken von ihm als Geige mit Kopf
und anderen Motiven zu finden ist, hat er eine andere Erzählung
gewidmet, die nahtlos in die beispielsweise auch von Leonardo
da Vinci interpretierte Leda mit Schwan aus der griechischen
Mythologie überging.
Zuletzt porträtierte
sich der bunte Vogel mit Zeitungshut, der schon
in Wien und Paris ausgestellt hat, selbst mithilfe eines Spiegels,
den er hinten im Hosengürtel parat hatte.
Das Publikum hatte dann auch
bei der amerikanischen Versteigerung seinen Spaß, bei
der in Schritten von zehn Euro immerhin 380 Euro zusammengekommen
sind für das Kinderhospiz Bärenherz in Wiesbaden-Erbenheim,
die Gastgeber Dr. Manker anschließend auf 400 Euro aufgerundet
hat.
Kunst in der Scheune
Von der Ausstellungs-Reihe unter dem Motto Kunst in
der Scheune die in Wallau seit vielen Jahren
das Kulturprogramm bereichert und weit über die Hofheimer
Stadtgrenzen hinweg ein Begriff ist wird Ende Oktober
auf jeden Fall noch einmal die Hofheimer Künstlerin Heidi
Werkmann profitieren, die sich aktuell mit den Dimensionen
und Parametern der Farbe Blau in ihren Arbeiten und Installationen
auseinandersetzt.
Quelle:
Hofheimer Zeitung, 22.08.2014 »
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Main-Taunus: Künstler
mit Goldhelm
Dimitri Vojnov, einer der
bekanntesten Künstler im Rhein-Main-Gebiet, zeigt im
Hofheimer Kreishaus die Ausstellung An meine Lehrer.
Unbegabte brauchen nur vier
Wochen, dann können sie alles. Gute Künstler lernen
ihr ganzes Leben, sagt Dimitri Vojnov. Keine Frage,
dass er selbst sich zu den letzteren zählt.
Da genügt schon ein Blick
auf seine Hommage an Rembrandt, einer Variation
vom berühmten Mann mit dem Goldhelm
mit Zigarre und den Gesichtszügen von Vojnov selbst.
Aber auch mit neckischem Augenaufschlag.
Denn bei Dimitri Vojnov weiß
man nie genau, ob er gerade ernst meint, was er sagt, oder
sich ein ironisches Späßchen erlaubt. Kunst
ist ein wundervolles kreatives Spiel, beschreibt der
65-Jährige seinen Ansatz. Der hat ihn zu einem der bekanntesten
Künstler im Rhein-Main-Gebiet gemacht ihm aber
auch schon einigen Ärger beschert.
Nackter Wowereit mit Piercing
Unvergessen ist der
Eklat um sein Bild Paris Bar. Es war 2002 Teil
einer hochoffiziellen Ausstellung Vojnovs im bulgarischen
Kulturinstitut in Berlin. Zur Vernissage hatte sich sogar
der bulgarische Präsident angesagt. Doch dann entdeckte
die Bild-Zeitung eine gepiercte Brustwarze an
einem nackten Klaus Wowereit und schrieb das zum Skandal hoch.
Die Ausstellung platzte, Vojnov hatte seine 15 Minuten Berühmtheit
und das bulgarische Kulturinstitut den Schaden.
Viel Quatsch, wenig
Resultat, sagt er heute über diese Episode. Neue
Kunden habe sie ihm nicht beschert. Das Bild allerdings hat
er als Erinnerungsstück behalten. Und das wird
auch nicht verkauft.
Mit deutlich weniger Aufregung
als in Berlin ist jetzt seine aktuelle Ausstellung im Hofheimer
Kreishaus gestartet. An meine Lehrer heißt
sie. Gemeint sind damit nicht die Dozenten an der Akademie
der schönen Künste in Sofia, wo Vojnov von 1967
bis 1972 studiert hat, sondern einige der großen Meister
der Kunstgeschichte von Dürer über Picasso
bis Warhol.
Die sind denn auch alle im
Foyer vor dem Kreishaus-Plenarsaal versammelt. So hat für
den Besucher der Schau schon allein das Erraten der Namen
seinen Reiz. Für den eigentlichen künstlerischen
Genuss sorgen neben Vojnovs handwerklichem Geschick zahlreiche
Anspielungen und Verfremdungen. So lässt Van Gogh sein
abgeschnittenes Ohr an einer Kette um den Hals baumeln, Monet
geht in einem Teich voller Seerosen baden, und das Antlitz
der Mona Lisa wird von einem Schleier verdeckt. Das ist laut
Vojnov jedoch kein Beitrag zur Islam-Debatte. Stattdessen
verknüpfe er in diesem Bild seine Verehrung für
Leonardo da Vinci und seinen verstorbenen Landsmann Christo.
Mit allen seinen Lehrern halte
er immer noch regelmäßigen Kontakt, behauptet Vojnov
etwa beim Meditieren in seinem Atelier auf dem Zauberberg
in Kelkheim-Ruppertshain. Und was raten sie ihm? Beuys
sagt immer: Mach andere Dinge als ich. Und Dali meckert: Du
bist einfach nicht verrückt genug.
Quelle:
Frankfurter Rundschau, 05.10.2011, Torsten Weigelt
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Unterkühlte Sinnlichkeit,
"Teil des Ganzen", Frankfurter Neue Presse
Da Vinci, Dürer, Velazquez,
Van Gogh, Picasso, Magritte, Dalí und Beuys geben sich
ein Stelldichein in der Galerie Schiffler. Die berühmten
Maler sind die Vorbilder von Dimitri Vojnov. Seine Bewunderung
für seine geistigen Idole drückt der aus Bulgarien
stammende und in Kelkheim lebende Surrealist mit einer opulenten
Bilder-Hommage aus. «Meine Lehrer» hat er das
großformatige Gemälde genannt, das er derzeit mit
anderen Arbeiten in den Räumen der Galerie an der Altkönigstraße
zeigt. «Teil des Ganzen» ist die eindrucksvolle
Werkschau überschrieben, die bis zum 4. Dezember zu sehen
ist.
Knabenhafte Figuren
Mit Bedacht haben der Maler und die Galeristen eine Auswahl
klein- und großformatiger Exponate getroffen, die sich
gelungen in die Räume fügen. Gar nicht so einfach,
denn die symbolhaften, üppig ausgestatteten Szenerien
verlangen nach überdimensionalen Formaten. Hochgewachsene,
überschlanke Frauen à la Cranach flankieren die
illustre Gesellschaft, die Vojnov mit Kreide auf der Leinwand
verewigt hat. Hier, auf dem Bild «Meine Lehrer»,
sind sie eher dekoratives Beiwerk, auf den meisten anderen
seiner Gemälde spielen die Musen mit den knabenhaften
Figuren und der unterkühlten Sinnlichkeit eine Hauptrolle.
Schon stehen wir vor dem nächsten Bild, das uns einlädt
zu einer fantastischen Reise in einen grünen Apfelgarten,
wo sich ein munteres Grüppchen zum Kartenspiel versammelt.
Auch dies ein immer wiederkehrendes Symbol in den Bilder des
Kelkheimers, der sein Atelier auf dem Zauberberg hat. «Kartenspiel
ist ein Thema, das ihn über Jahre auch im ,richtigen
Leben immer wieder faszinierte. Die besondere Bedeutung
einzelner Karten, das Kartenspiel als unabwägbares Leben,
hat er immer wieder aufgegriffen», gab Helga Schiffler
bei der Vernissage einen Einblick in die surreale Welt des
Künstlers, der nicht nur im Rhein-Main-Gebiet und in
Berlin mit seinen Arbeiten für Furore sorgt, sondern
überall in Europa ausstellt.
Stellt sich die Frage, wie
eine kleine Galerie wie die Sodener zu einem so berühmten
Künstler kommt: «Hier gibt es kein ,klein
oder ,groß. Ein Museum oder eine Galerie werden
groß durch die Künstler, die sie präsentieren»,
sagt Vojnov, der bis 1985 Dozent für Malerei an der Akademie
für Schöne Künste in Sofia war. «Wir
kennen Dimitri Vojnov nun schon fast seit Gründung unserer
Galerie vor fünfeinhalb Jahren, als er sich kurz nach
Eröffnung bereits um eine Ausstellung beworben hatte.
Damals waren wir von Ehrfurcht erfüllt. Und noch heute
sind wir stolz, dass er als renommierter und etablierter Künstler
diese Verbindung zu uns über die Jahre gehalten hat»,
schildern die Schifflers, denen es im vergangenen Jahr außerdem
gelang, mit Elvira Bach eine der bedeutendsten zeitgenössischen
Künstlerinnen Deutschlands nach Bad Soden zu holen.
Kunst für alle
Zurück zur aktuellen Schau, übrigens die achte,
die die Altenhainer Galerie in diesem Jahr präsentiert:
Neben den typischen, großformatige Gemälden sind
auch Miniaturen zu sehen. Diese Bilder sind das Ergebnis eines
Experiments, das der Maler «Kunst für alle»
nennt. Die Idee ist es, einen «echten» Vojnov
für den kleinen Geldbeutel anzubieten: «Deshalb
male ich jeden Tag ein kleinformatiges Bild, das ich für
100 Euro anbiete.» Eine Idee, die ankommt. «Ich
war völlig überrascht von dem Erfolg», erzählt
der Künstler, der auch ein Perfektionist im Detail ist.
Das beweisen die kleinformatigen Pendants, die seine Faszination
für die aus der Fantasie entstandenen Figuren und Szenen
widerspiegeln. So ist 2008 aus einer kleinen Skizze das überdimensionale
Werk «Meine Lehrer» entstanden.
Was der Vielseitige als nächstes
plant? «Ich male, male und male», antwortet er.
Ach ja, ausstellen wird er auch wieder und zwar Ende des Monats
am Newsdesk der Frankfurter Neuen Presse. «Paris Bar
und mehr. . .» ist der Titel in Anlehnung an sein gleichnamiges
«Skandalbild» von 2003, das für einen Eklat
sorgte, weil er den Berliner Oberbürgermeister Klaus
Wowereit darauf nackt und gepierct dargestellt hat.
Quelle:
Frankfurter Neue Presse 15. 10. 2010, Text Christine Sieberhagen
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Dimitri Vojnov stellt im
Wolfratshauser Kunstraum aus, Oberland.de, Süddeutsche
Zeitung
Detailgenauigkeit wie Dali
Dimitri Vojnovs Bildergeschichten sind so spannend, dass man
in sie eintauchen möchte, um die ganze Tiefe darin zu
entdecken. Was die Perfektion der Darstellung betrifft ist
Vojnov ein Dali. Alles was er malt, hat er erlebt. Es sind
seine Erinnerungen, die er idealisiert und sich die künstlerische
Freiheit nimmt, die Realität so zu verfremden, dass sie
surreal wird. Er überspitzt das wahre Leben und die feine
Gesellschaft. Ein zwei Meter hohes Ölgemälde auf
seiner aktuellen Ausstellung im Wolfratshauser Kunstraum zieht
unweigerlich den Blick auf sich, wer die Galerie betritt.
Es heißt Nachtleben, ist verführerisch
rot wie die Liebe und verrucht wie die Lust.
Lust und Liebe in Acryl
Auf dem Bild ist eine
Gruppe illustrer Menschen an einer Bar zu sehen. Es ist eine
wüste Orgie aus Sucht und Sex im Gange. In der Bildmitte
hat sich eine halbseidene Dame lüstern unter die Menge
gemischt und flößt sich barbusig tiefroten Wein
ein gleich beidhändig, so groß ist ihre
Gier nach dem betörenden Traubensaft. Gierig nach Lust
und Liebe sind auch alle anderen Personen um sie herum
es ist eine Gesellschaft der Bohème intellektuell
und fein heraus geputzt, die wissen wie man die Sau raus lässt.
Auf den Bildern des gebürtigen Bulgaren, der seit 1986
in Frankfurt am Main lebt und arbeitet, der die Malerei an
der Akademie der schönen Künste in Sofia
studierte und international ausstellt, sind vorwiegend Menschen
zu sehen. Den Farbauftrag führt der Künstler so
subtil aus, dass man denken könnte vor echtem Leben zu
stehen, kein haptischer Pinselstrich stört die Illusion.
Ich liebe die Menschen, es gibt also keinen Grund sie
nicht perfekt darzustellen.
Surrealismus im Kleinformat
als 100-Euro-Bilder
Die Geschichten, die
er malt und übrigens auch schreibt, hat er entweder selbst
erlebt, wie das Nachtleben, oder sie sind seiner
Phantasie entsprungen. Seine Bilder sind durchaus provokant,
skurril und oftmals recht vulgär. Sie haben Symbolik,
die der Betrachter herausfinden muss, oder er nimmt die Skurrilität
einfach an wie sie ist. Beispielsweise gibt es eine ganze
Serie von Frauenporträts die Kopfbedeckungen aus Kirschen
oder französischen Baguettes tragen. Eine davon hat ein
Vogelnest auf dem Kopf, in dem Überraschungseier aufs
Ausgebrütet werden warten. Vojnovs Figuren sind meist
nackt, dafür verhüllt er gerne die Augen der Damen,
als ob sie ein Geheimnis wahren. Viele seiner großformatigen
Bilder stellt er eins zu eins im Kleinformat dar und verkauft
sie rahmenlos als 100 Euro-Bilder.
Wenn man den Künstler
fragt, wie er zum Malen kam, dann bekommt man die knappe Antwort:
Weil ich nicht stricken kann. In Wahrheit wusste
Vojnov mit acht Jahren schon, als er mit Leichtigkeit seine
Spielgefährten malte, dass er nie etwas anderes werden
wollte. In meiner kindlichen Vorstellung war ich schon
damals der große Maler. Und das ist Dimitiri Vojnov
heute durchaus geworden, ein Meister des surrealen Realismus
vielleicht gar ein bulgarischer Dali.
Quelle:
Oberland.de - Süddeutsche Zeitung 16.07.2010, Text Andrea
Weber »
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Kunstausstellung "Leidenschaften"
von Dimitri Vojnov, Presseanzeiger
Dimitri Vojnov ist ein Realist
und ein Meister des Details. Es entstehen sinnlich-mystische
Bildwelten, die reale und visionäre Einblicke vermitteln.
Er hatte schon immer ein hohes Interesse an den großen
Malern der Kunstgeschichte und der Renaissance, wie zum Beispiel
Piero della Francesca oder Hans Holbein und verwendet teilweise
als Hintergrund ein intensives Cobaltblau, das eine Referenz
zu dieser Epoche darstellt.
Unverkennbar ist in seiner
Malerei seine lange klassisch akademische Ausbildung, die
mit inhaltlich provokanten Darstellungen und Erotik fesseln,
die häufig bis ins Groteske übersteigert sind.In
seinen Bildern findet häufig ein Spektakel statt mit
zum Teil grotesk verzerrten, karikierenden Bildern, in denen
halbseidene oder dekadente Welten entstehen mit einer stark
erotischen Grundtendenz. Manchmal haben seine Werke auch eine
gesellschaftspolitische Note, wie in dem Werk Der Raub
der Europa", das symbolisch die politische Uneinigkeit
von Europa darstellt. Besonders polarisiert hat Vojnov mit
seiner Bilderserie Paris Bar", das einem Führer
durch das nächtliche Berlin gleicht, wo er Bilder aus
der illustren Gesellschaft künstlerisch verarbeitet hat.
Es entsteht eine phantastische Partyszene mit grotesken und
skurrilen Anflügen.
In seinen Werken sind die
Figuren männlich wie weiblich zumeist fast gänzlich
nackt, wobei er meisterlich die menschliche Haut bildlich
umsetzt. Die Weiblichkeit ist in vielen Posen dargestellt.
Skurril sind seine Frauenportraits mit großem Kopfschmuck,
wie zum Beispiel Baguettes, ein großer roter Krebs,
Haare wie Kirschen oder Kaffeekannen und -Tassen. Die Symbolik
in seinen Bildern ist vielfach schwer zu deuten. Der Künstler
sagt selbst, er male aus der Phantasie und erzähle Geschichten.
Die verbundenen Augen einer Dame, Kartenspiele an den Fußzehen,
eine voluminöse Braut mit einem Ganter zwischen den Beinen
- meist sind die Augen der Frauen durch einen Turban, Faschen
oder Tücher verdeckt, wobei man sich die Frage stellt,
wollen sie nichts sehen oder dürfen sie nichts sehen?
Vojnov erklärt sehr knapp dazu, daß Frauen ein
hohes Maß an Sensitivität hätten und würden
auch mit verbundenen Sinnen alles erfühlen und wissen.
Malerei ist für Vojnov
ein Spiel, Theater, auch Lüge. Häufig ist in seinen
Partyszenen und Gelage ähnlichen gesellschaftlichen Darstellungen
ein Kartenspiel angedeutet. Abschließend beschrieben:
Die Werke des Dimitri Vojnov sind skurril, phantasiereich
und von intensiver Farbgebung - sie beunruhigen, wühlen
emotional auf und fesseln zugleich.
Quelle:
Presse Anzeiger 10.05.2009, Text Helen Hofmann, Planet Vivid
Gallery »
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Dimitri Vojnov
ist gebürtiger Bulgare
und studierte die Malerei an der AKADEMIE DER SCHÖNEN
KÜNSTE in Sofia. Er lebt und arbeitet seit 1986
in Frankfurt am Main und stellt international aus. Auf seinen
Bildern sind vorwiegend Menschen zu sehen. Den Farbauftrag
führt der Künstler so subtil aus, dass man denken
könnte vor echtem Leben zu stehen, kein haptischer Pinselstrich
stört die Illusion. Ich liebe die Menschen, es
gibt also keinen Grund sie nicht perfekt darzustellen.
Unverkennbar ist in seiner
Malerei seine klassisch akademische Ausbildung, die mit inhaltlich
provokanten Darstellungen und Erotik fesselt und sich häufig
bis ins Groteske übersteigert. Die eindrucksvolle Werkschau
ist an seine Lehrer Da Vinci, Dürer, Velazquez, Van Gogh,
Picasso, Magritte, Dalí und Beuys gerichtet. Die berühmten
Maler sind die Vorbilder von Dimitri Vojnov. Seine Bewunderung
für seine geistigen Idole drückt der in Kelkheim
lebende Surrealist mit einer opulenten Bilder-Hommage aus.
«Meine Lehrer» hat er das großformatige
Gemälde genannt, das er derzeit mit anderen Arbeiten
in den Räumen der Galerie Kunstagentin an der Schürenerstrasse
80, in Dortmund Schüren zeigt.
Die Geschichten, die Vojnov
malt und übrigens auch schreibt, hat er entweder selbst
erlebt, wie das Nachtleben oder sie sind seiner
Phantasie entsprungen. Seine Bilder sind durchaus provokant,
skurril und oftmals recht vulgär und unübertroffen
meisterlich perfekt. Seine Gemälde haben Symbolik, die
der Betrachter herausfinden soll oder er nimmt die Skurrilität
einfach an wie sie ist, Surriallismus im Kleinformat erhältlich.
Quelle:
kunstagentin.de, 2009, Cornelia Bartl »
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"Paris Bar",
das Bild des Anstoßes, Berliner Zeitung
Dimitri Vojnov malte Klaus
Wowereit nackt. Jetzt sucht er einen Käufer.
Der Nachbar ist bereits im
Bilde. "Wowereit nackt und gepierct, ich habe davon gehört
- ist er da hinten?" fragt der Herr, der in der Nähe
wohnt. Er wollte sich die Galerie mal ansehen, die vor kurzem
in der Pestalozzistraße 106 in Charlottenburg eröffnet
hat - und auch gleich die "Paris Bar" in Augenschein
nehmen. "Ja, das Bild hängt im Raum dort drüben",
sagt Galerist und Maler Dimitri Vojnov und führt den
Besucher zum Corpus Delicti.
Sekt aus dem Damenschuh
Splitternackt, schmeichelhaft muskulös, die rechte Brustwarze
gepierct - so hockt der Regierende Bürgermeister im linken
Drittel des acht mal 1,5 Meter großen Bildes. In seiner
Hand hält der Politiker einen hochhackigen Damenschuh,
aus dem er durch einen Strohhalm trinkt. Klaus Wowereit ist
nicht allein auf dem Bild zu sehen. Insgesamt 69 Prominente
lassen sich mehr oder weniger leicht im Figurenreigen erkennen.
Eine fantastische Partyszene
mit grotesken Anflügen: Regisseur Dieter Wedel mit Filmklappe
um den Hals, Udo Lindenberg, Dieter Bohlen mit dem Schriftzug
"Fuck me" auf der Stirn, Sabine Christiansen, Udo
Walz, Ariane Sommer, Heiner Müller mit Zigarre. Dazwischen
eine halbnackte Frau mit Ziegenbeinen. Preis: rund 100 000
Euro.
"Wowereit nackt - Darf
man das?", so fragte, offensichtlich besorgt um Anstand
und Sitten, die Bildzeitung im November. Vojnov, der 1946
in Bulgarien geboren wurde und seit 19 Jahren in Deutschland
lebt, sollte damals das Bild im Bulgarischen Kulturinstistut
in Berlin ausstellen. Der bulgarische Präsident Georgi
Parvanov war zu Besuch und sollte die Ausstellung eröffnen.
Doch nach der Bild-Geschichte wurde das Gemälde zum Politikum.
"Morgens Parvanov im Roten Rathaus, abends bei der Ausstellung
mit dem nackten Wowereit, das wurde gewissen Politikern zu
riskant", erinnert sich Sergej Borissov vom Kulturinstitut.
Details will er nicht nennen. Aber die Ausstellung wurde abgesagt.
Obwohl Wowereit schon damals das Kunstwerk nicht kommentierte,
und, wie ein Sprecher mitteilt, auch heute "zu Kunst
keinen Kommentar" gibt.
"Das war Zensur wie früher
zu sozialistischen Zeiten", sagt Vojnov: "Die bulgarischen
Zeitungen schrieben, ich hätte die deutsch-bulgarischen
Beziehungen beschädigt." Der Maler kehrte zurück
in sein Atelier in der Nähe von Frankfurt am Main. "Aber
ich habe dieses Bild für Berlin gemacht", sagt der
Maler. Also wieder Berlin, diesmal auf Dauer. Vojnov hat eine
Wohnung und die Galerie unweit der "Paris Bar" gemietet.
Und stellt sein "Skandalbild" nun in den eigenen
Räumen aus.
"Ich vermisse Meinungen
über das Bild als Kunst", sagt Vojnov. Dass ein
nackter Wowereit gleich zum Skandal gemacht wird, "das
ist mir zu oberflächlich." Er sei zwar von realen
Figuren ausgegangen, aber beim Malen interessiere ihn die
Realität wenig, sagt Vojnov: "Meine Figuren sind
Schauspieler, die Prominente auf einer Bühne wie der
Paris Bar spielen." Auch warum er Wowereit nackt malte,
will er nicht deuten. Der Bulgare hat noch eine zweite Metapher
parat: Sein Gemälde sei ein "Orchester", in
dem jede Persönlichkeit einem Instrument entspricht.
Alle sind unterschiedlich und spielen trotzdem zusammen eine
gemeinsame Melodie. Und wer ist dann die erste Geige? Vojnov
muss nicht lange überlegen: "Wowereit natürlich."
Also doch lebensnahe Kunst.
Quelle:
Berliner Zeitung 12.03.2003, Text Mike Fröhling »
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Lauter Nackedeis, Dimitri
Vojnov malte die Promis, wie Gott sie schuf, B.Z. - Berlin
Klaus Wowereit und Karl Lagerfeld,
Rudolph Moshammer, Boris Becker und Ariane Sommer. Lauter
alte Bekannte, alle mehr oder weniger nackt. Dimitri Vojnov
zeigt die Prominenten entblößt: "Wir wissen
alles über diese Menschen." "Paris Bar"
heißt das acht Meter lange bekannteste Bild des 57-jährigen
bulgarischen Malers - berühmt vor allem dadurch, dass
es bislang kaum jemand sehen konnte. Eine geplante Präsentation
in der Botschaft seines Heimatlandes wurde im vergangenen
November kurzfristig abgesagt. War der nackte, aus einem Damenschuh
trinkende Regierende zu viel für den bulgarischen Präsidenten,
der Berlin zu diesem Zeitpunkt besuchte? Die Hauptstadt hatte
einen kleinen Skandal, in einem Flyer stilisiert Vojnov das
Werk zum "verbotenen Bild". Jetzt wird die Arbeit
in seiner eigenen Galerie gezeigt, die er gerade in Charlottenburg
eröffnete. Das Mammutgemälde ist ein schrilles Panoptikum
dekadenten Großstadtlebens - garniert mit namenlosen,
äußerst freizügigen Schönen. Obwohl:
Die Nackte in Blau kommt uns bekannt vor. Es ist Naddel, der
man gerade auf einem Teller ein paar Brüste serviert
- eine Anspielung auf das bizarre Busen-Wiegen, zu dem sich
die Bohlen-Ex im Fernsehen einmal hergegeben hatte. Die Dame
mit dem Nonnenschleier und dem Kreuz vor der Scham heißt
Ariane Sommer: "Die hatte mal behauptet, sie wolle ihr
Leben ändern und Theologie studieren", erklärt
der Künstler, der ihr prompt den Bischof Lehmann zur
Seite stellte. Körperlos taucht sein Gesicht aus dem
Hintergrund. So viel Pietät musste dann doch sein. "Ich
habe jeden dieser Menschen mit Respekt gemalt", beteuert
Vojnov, "das alles sind moderne mutige Leute." Als
Stellungnahme zum Zustand unserer Gesellschaft will er das
Werk nicht verstanden wissen: "Ich bin kein Geschichtslehrer,
sondern ein Geschichtenerzähler. Ich will nicht mehr
als beschreiben, was ist." Für das Bild, dessen
Preis er bei mindestens 100.000 Euro ansetzt, soll es bereits
Interessenten geben.
Quelle:
B.Z. - Berlin, 07. 03. 2003 »
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Maler Vojnov zeigt nicht
nur Klaus Wowereit nackt und gepierct, Berliner Morgenpost
Danke fürs Kompliment,
aber zu viel der Ehre, Herr Künstler. Groß, in
Ambulanz-Rot und mit sooo viel Leben aufgehübscht - nein,
das ist sie wahrlich nicht, die Paris Bar; das ist schon gar
nicht das nächtliche Berlin, auf das Maler Dimitri Vojnov
mit seinem Acht-mal-ein-Meter-fünfzig-Bild «Paris
Bar» verweisen möchte. Oder doch?
Da wäre zum Beispiel
der Regierende Bürgermeister. Sicher, die Worte «Wowereit»,
«nachts» und «Party» begegnen sich
täglich in den Klatschspalten von Zeitungen und Illustrierten.
Vojnov setzt einen drauf und zeigt K. W. nackert und mit Piercing
in der Brustwarze. In der Hand hält er einen Teddy. Warum?
«Ein Artikel mit dem Titel ,Der regierende Bussi-Bär´
inspirierte mich.» Ebenfalls ohne Kleidung (Vojnov:
«Kleidung interessiert mich nicht») präsentiert
er Joseph Beuys. Es ist wohl Wolfgang Joop, der uns den Mittelfinger
zeigt, und Nina Hagen trägt bei Vojnov Stimmgabel zu
Strumpfband. Selbst mag der Künstler die Figuren seines
Bildes nicht benennen. «Ich habe nur Gesichter gemalt,
die von realen Personen inspiriert sind.»
Das Ganze weise Anleihen bei
Otto Dix auf, räumt der 56-Jährige, bei Frankfurt
am Main lebende Bulgare ein. Doch wo der große Thüringer
derbe Fratzen und rohe Leiber zeigte, hat Vojnov mit Kritik
am dekadenten Nachttreiben nichts im Sinn. Welchem denn auch?
Nein. Vojnov ist begeistert von dem, was er in Berlin sieht,
von dem Berlin jedenfalls, das ihm aus den Medien entgegenstrahlt.
«Was ich gemalt habe, spiegelt nur wider, was jeder
aus Zeitungen und TV über Berlin weiß.»
Mythos oder Wirklichkeit?
Seit Ariane Sommer in den Schokopudding stieg, hat Berlin
doch nicht mehr so herzhaft sinnenfrohes, sinnentleertes Nachttreiben
erlebt, und babylonisch mutet in der Hauptstadt nur das Aneinander-vorbei-talken
sonntagabends bei «Christiansen» an.
Aber . . . Warum überhaupt
aufregen? Warum so viele Worte? Vielleicht, weil es Vojnov
nur all zu gut traf. Vielleicht fehlt bei ihm noch das Ex-Botschafterpaar,
gewiss würde sich Grass diesen Abend sparen, und Beuys
bliebe die Absage erspart. Aber im amüsiertechnischen
Ernstfall würde es in der Paris Bar aussehen, wie von
Vojnov gezeigt. Und dass er uns dies so brutal-deutlich vor
Augen führt, nehmen wir ihm gehörig übel.
Ursprünglich sollte das
Bild mit weiteren 30 Vojnovs ab morgen im Bulgarischen Kulturinstitut
ausgestellt werden. Gestern wurde der Termin auf Anfang Dezember
verschoben. Mit einem Pfund wie «Paris Bar» will
die Institutsleitung nun wuchern, eine viel größere
Vernissage feiern als ursprünglich geplant und vor allem:
Die Prominenz der Paris Bar will Vojnov dabei haben. Hoffentlich
verkraftet er die Enttäuschung.
Quelle:
Berliner Morgenpost 05.11.2002, Text Patrick Goldstein »
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